Zur Veranstaltung „Hören am Limit“ am 5. April 2019:

 

Die Wirkung einer Schwerhörigkeit vermittelt in Bildern – Ursachen und Auswirkungen von Hörschädigungen sowie Kompensationsstrategien

Es werden schlaglichtartig Anatomie und Funktionsweise des Ohrs beleuchtet. Neben einem Ausflug in die Psychoakustik von Normalhörenden werden Ursachen und Auswirkungen von Hörschädigungen und Hörstörungen insbesondere der Schallempfindungsstörung dargestellt und versucht, ein Bild der resultierenden Empfindung für den Betroffenen zu zeichnen. Die mögliche Vorsorge sowie Versorgungsmöglichkeiten, etwa Hörgerät und Cochlear Implant, werden diskutiert. Dabei ergibt sich das Dilemma, dass sich beginnende Hörstörungen anfangs nur sehr eingeschränkt therapieren bzw. versorgen lassen. Daher stellt sich die Frage nach der Kompensation unversorgter leichter Hörstörungen. Die Perspektive von Cochlear Implant Trägern als funktionell tauben/unterversorgten bzw. resthörigen Patienten wird eingebracht, um Herangehensweisen herauszuarbeiten, sich seiner Hörstörung anzunehmen. Dabei spielen die Selbstwirksamkeit der Patienten und die Gewichtung des Krankheitswerts einer Dysfunktion eine herausragende Rolle. Plakativ wird ein Modell des inneren Zustands mit der Zufriedenheit als Ausgleich des eigenen Empfindens zwischen Wollen, Sein und Gewesenem modelliert. Kompensationsstrategien wie etwa beim Tinnitus bzw. Hörtaktik wie etwa beim Einsatz technischer Mittel kann der CI Träger bewusst einsetzen, der leicht Hörgeschädigte mag daraus eigene Mittel ableiten

Andre Morsnowski

Leiter Audiologie an den Kliniken der Stadt, Krankenhaus Holweide, Klinik für Hals-, Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie  (www.cochlearimplant.koeln)

Dr. rer. nat. Andre Morsnowski ist promovierter Diplom-Physiker. Er arbeitete von 1999 bis 2008 am Cochlear Implant Centrum Schleswig-Kiel, welches am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel beheimatet ist. Seit 2009 baut er die Audiologie und das Cochlear Implant Centrum der Kliniken der Stadt Köln an der HNO-Klinik im Krankenhaus Holweide mit auf und aus. Dort widmet er sich der Diagnostik von Hörstörungen und der (Re-)Habilitation von Hörgeschädigten insbesondere von Cochlear Implant Trägern und von Trägern aktiver Mittelohrimplantate. 2006 wurde er mit dem ADANO-Innovationspreis und 2009 mit dem Förderpreis der DGA ausgezeichnet.

www.cochlearimplant.koeln